Exklusivität Eigenheim
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- Erstellt: Mittwoch, 02. Februar 2022 16:31
«Wenig eignet sich so gut für die Vermögensbildung und die Altersvorsorge wie Wohneigentum. Wird das Eigenheim für den Grossteil der Bevölkerung unerreichbar, führt dies zu massiven Umverteilungseffekten. Das sollte der Politik nicht egal sein.» Es kommt ab und zu vor, dass NZZ-Redaktoren Besorgnis wegen Umverteilung äussern – in der Regel dann, wenn ein politischer Vorstoss darauf abzielt, den gut Verdienenden oder Vermögenden etwas zu nehmen, um es denjenigen zukommen zu lassen, die sich nur knapp über Wasser halten können. Hier nun ein Kommentar mit gegenteiligem Ziel. Wenn das Eigenheim zur Exklusivität wird, dann profitiert nur eine begrenzte Anzahl von Einwohnern von den exorbitanten Bodenpreissteigerungen. Warum kümmert das die NZZ? Zwei Erklärungen sind möglich: Einerseits ist erfahrungsgemäss dann eine mehrheitlich stabil bürgerliche Einstellung am wahrscheinlichsten, wenn eine Mehrheit der Bürger im eigenen Hüsli lebt. Das «stabilisiert» die Lebenseinstellungen. Es gibt aber auch eine vordergründigere Erklärung: einem parlamentarischen Vorstoss zur Wohneigentumsförderung soll Flankenschutz gewährt werden. (Parlamentarische Motion der Urner Ständerätin Heidi Z’graggen vom Dezember 2021.)