Wie wohnen?

Bild 10Man darf das vorindustrielle, ländlich Wohnen nicht idealisieren. Es ist keineswegs so, dass die Kinder in kinderreichen Familien viel Platz für sich gehabt hätten. In der «Lebensgeschichte … des armen Mannes im Tockenburg» vermittelt Ulrich Braeker einen Eindruck.

Gleichwohl waren die Wohnverhältnisse in den schnell wachsenden Industriestädten geradezu brutal. Man lese beispiels-weise Kafkas Prozess. Man entwickelt eine Empfindung für die Dichte, in der die Menschen beisammen wohnten. Oft wurde das bisschen Wohnraum aus der Not geteilt bzw. Teile an Untermieter abgegeben, sodass beispielsweise die mehrköpfige Familie in einem einzigen Raum hausen musste. 40 Partien mussten sich eine Toilette irgendwo in einem Treppenhaus teilen. Usw.

Das hatte auch damit zu tun, dass die Arbeitskräfte möglichst nah bei den Fabriken wohnen mussten. Sie konnten nicht weit her pendeln.

Ich gehe nicht weiter auf diese Periode des Wohnens selber ein. Wichtiger in unserem Zusammenhang mit der Siedlungsentwicklung sind Reaktionen auf diese Missstände.

Aspekt 4: Reaktionen auf die Industrialisierung

Exkurs: Stadtwanderungen: Genossenschaftliches im urbanen Raum

Aspekt 5: Bodenkonsum und Verdichtung