Gottfried Keller und das CS-Fiasko

GotthardpostIn meinem letzten Blog-Beitrag schilderte ich die Entstehung von Kapital, insbesondere auch den für Finanzkrisen ursächlichen Überschuss an Kapital, der es schliesslich erlaubt, mit Geld (nicht mit Produkten oder Dienstleistungen) Geld zu verdienen. Ich schrieb von der Emanzipation des Kapitals vom Leben. (Link Website)
Dieses Phänomen wurde immer wieder einmal beschrieben. Ich zitiere hier zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich ihre Gedanken im Nachgang zur Finanzkrise 2008 machten, Gedanken, deren Niederschrift das Datum März 2023 tragen könnte: Peter von Matt und Claude Bébéar.

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Zu Crédit Suisse schreiben?

BundeshausEin Blog-Leser äusserte, er sei gespannt auf meinen Kommentar zur Crédit Suisse. Allerdings hatte ich keineswegs vor, die Megadiskussion durch meinen Kommentar zusätzlich zu «bereichern». Aber der Floh war gesetzt. Ich melde ich nun doch. Vielleicht ist es nicht überflüssig, im Prinzip Bekanntes in Erinnerung zu rufen.

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Ukraine: Windows of Opportunity

Windows«Russland hat internationales Recht gebrochen. Der rechtmässige Zustand muss wieder hergestellt werden, koste es, was es wolle.» Ist das die erfolgverheissende Devise, um ein einigermassen friedliches Miteinander in Osteuropa wieder herzustellen? Und wenn es tatsächlich gelänge, Russland in seine Grenzen vor 2014 zu verweisen: Wie soll man sich das zukünftige Zusammenleben vorstellen? Gibt es andere Wege, den Krieg zu beenden?

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Provenienz – Restitution – Eigentum

Murnau mit Kirche IIEben erst suhlte die interessierte Öffentlichkeit im Provenienz-Sumpf der Bührle-Sammlung in Zürich. Die zweifelhafte Herkunft vieler Bilder verschaffte eine willkommene Gelegenheit, dem ungeliebten Waffenhändler post mortem ans Bein zu pinkeln. Die Herkunft der Bilder soll lückenlos aufgeklärt werden. Inzwischen ist es ruhiger geworden. Dafür ist von einem anderen Bild die Rede: «Murnau mit Kirche II» von Kandinsky.

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6,8 Mrd an BVG-Finanzverwalter umverteilt

SchuheWSo könnte eine etwas polemische und mässig korrekte Schlagzeile lauten. 6,8 Mrd Franken koste die Verwaltung der 2. Säule unserer Altersvorsorge, ist in einem kürzlich publizierten Bericht zu lesen. Vor wenigen Wochen rechnete ich mit den Zahlen des Bundesamts für Statistik und kam «nur» auf 5,7 Mrd. Derweil kostet die Verwaltung der AHV, die ein wesentlich höheres Rentenvolumen auszahlt, nur 219 Millionen Franken. Einerseits sind es nicht nur Finanzinstitutionen, die sich für ihre Arbeit des Geldanlegens bezahlen lassen, sondern auch die Verwaltungen der Pensionskassen, die Renten auszuzahlen, ständig Adressen zu mutieren und den Stellenwechslern Sparkapital nachzusenden haben. Natürlich geschieht das alles nicht zum Mindeststundenlohn von 23.90, der zukünftig in Zürich gelten soll (und von bürgerlichen Parteien heftig kritisiert wird). Und warum schreibe ich im Titel von Umverteilung? Umverteilung ist für Bürgerliche ein Reizwort (ganz besonders für den Bundesstadtredaktor der NZZ, H.U. Schöchli). Umverteilung ist etwas, was eigentlich illegitim ist. Schliesslich leben wir in einer Leistungsgesellschaft, die jeden nach seinen Leistungen entlöhnt. Wenn jemand mehr will, soll er mehr leisten. Deshalb ist ungleiche Verteilung kein Problem, nur Umverteilung. (Leistung: Das ist eigentlich etwas, was nur von Wirtschaftskadern erbracht wird. Oder hat man schon von Heilpädagogen oder Historikern mit Millionenbonus gelesen? Aufgrund ihrer Ideologie müssten Bürgerliche eigentlich für eine radikale Erbschaftsbesteuerung plädieren. Tun sie ab er nicht, im Gegenteil.)

Und was hat das alles nun mit Schuhen (Bild oben) zu tun? Das steht hier im Blog-Beitrag.

Mehr zur Pensionskassen-Thematik in meinem Buch über die CoOpera.

Reformhaus-Konkurs

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Es ist sicher nicht alltäglich, dass der Konkurs einer Unternehmung, die in all ihren Filialen zusammen nicht viel mehr Umsatz macht als eine durchschnittliche Migros-Filiale als derart wichtig eingestuft wird, dass praktisch jede Tageszeitung der deutschsprachigen Schweiz darüber berichtet. Vielleicht ist dies damit zu erklären, dass der Untergang einer Unternehmung, die schlicht und einfach mit «Reformhaus» firmiert, als Symptom einer Entwicklung angesehen wird. Doch Symptom wofür? Diese Frage ist nicht in diesem einen Beitrag abschliessend zu beantworten.

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Ein Professor – unglaublich!

EichenbergerProfessor Reiner Eichenberger liegt im Professorenranking der NZZ 2020 auf dem zweiten Platz, nach Ernst Fehr und vor Mathias Binswanger, Jan-Egbert Sturm, und Bruno S. Frey, dessen Assistent er einst war. Die Republik nennt ihn den lärmigsten Professor. Eichenberger ist ein echter Wirtschaftsliberaler, auf seinem Lehrstuhl Nachfolger von Walter Wittmann an der Universität Fribourg – der war ultraliberal, aber nicht lärmig. Eichenbergers Rezept zu Beginn der Pandemie war dementsprechend: laufen lassen, durchseuchen lassen, dann ist das Problem bald erledigt. (Dafür hatte ihm die NZZ eine Seite zur Verfügung gestellt. Der Weltwoche hat sie gefallen.) Die NZZ schrieb am 2.10.2016: «Reiner Eichenberger gilt als einflussreichster Ökonom der Schweiz in Politik und Medien. Kritiker werfen ihm vor, faktenfrei zu argumentieren und der SVP nahezustehen.» Faktenfreien Faktenreichtum demonstriert er in einer Kolumne der Handelszeitung.

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