Querdenken und die Hüterin organisierter Skepsis

auguste rodin Der Denker Detail 1881«Mistrauisch? Zweifelnd? Skeptisch? All diese Eigenschaften kritischen Denkens werden derzeit von selbsternannten ‚Querdenkern‘ und Trump-Anhänger:innen gekapert. Doch denen geht es weniger um Wahrheitssuche, konstruktive Kritik und demokratische Debatte als sie vorgeben» …. Und weil das Misstrauen – oder auch die Skepsis oder der Zweifel – gekapert worden sind, wie der Titel zum hier diskutierten Aufsatz nahelegt, fehlen sie nun den etablierten Wissenschaften, zu deren Konstitution Zweifel spätestens seit Descartes eigentlich gehört. Dass Skepsis fehlt, geht allein schon aus diesem Lead auf der Website «Geschichte der Gegenwart» hervor. Gleich eingangs ist ein «s» aus dem Misstrauen gekapert worden. Und weiter unten wird die Autorin Jeanne Moser genannt, während sie sonst mit Jeannie Moser zeichnet (hier scheinen Querdenker ein «i» als Ersatz hineingeschmuggelt zu haben, so quer sind sie offenbar also doch nicht.) Aber auch sonst will sich in diesem Aufsatz nicht alles so recht reimen. Doch die Autorin ist nicht die Erste und sicher auch nicht die Letzte, die sich erfolglos mit dem Thema «Querdenken» abmüht. Der Aufsatz wartet mit einigen Absurditäten auf, sodass ich mich bis am Schluss nicht so recht entscheiden mochte: ist hier eine Kritik am Platz oder doch eher eine Glosse?

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Der Beitrag hat zum Widerspruch herausgefordert. Eine Replik schliesst an den Beitrag an.

Alles unwissenschaftlich?

GoetheGoethe am 19. Februar 1831: «Dennoch aber bin ich dafür, dass man von dem strengen Gebot der Impfung auch ferner nicht abgehe ...». Das war aber noch keine mRNA-Impfung. Zu einer solchen hätte Goethe wohl noch weiteres zu kommentieren gehabt. Hinweise dazu im Beitrag «Wissenschaft versus Querdenkertum. Zu einer falschen Alternative».

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Die Freiheit, die sie meinen

Freiheitsindex«‹Gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht›, heisst es in der Präambel der eidgenössischen Bundesverfassung. Insgesamt 75-mal ist der Freiheitsbegriff in ihr verankert. Doch in welchem Kanton lässt es sich am freisten leben? Diese Fragen beantwortet der Avenir-Suisse-Freiheitsindex anhand von insgesamt 30 zivilen und ökonomischen Indikatoren.» (Zitat Website Avenir Suisse) Ideologie, so habe ich einst gelernt, bedeutet Rechtfertigungslehre. Die Aufgabe des sogenannten Thinktanks Avenir Suisse ist die Produktion von Ideologien für die auf Grund- und Kapitaleigentum basierende liberale Marktwirtschaft. Zu den regelmässig erstellten Reports gehört der sogenannte Freiheitsindex. Ein ziemlich ideologischer Massstab.

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Bührle – dankbare Zielscheibe

BührleBührle ist ein dankbares Ziel: Grossindustrieller, Waffenproduzent, hat den Nazis Waffen verkauft und Juden unter Druck Kunstwerke zu Tiefpreisen abgenommen. Das alles ist äusserst verwerflich, und aus sicherer Distanz kann man das auch laut sagen ohne zu riskieren, selber Schaden zu nehmen. Nichts ist hier zu relativieren. Mitzubedenken allerdings schon.

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Der schützende Staat

PfarrhausAls mein Grossvater 1891 in Diepoldsau im St. Galler Rheintal sein erstes Pfarramt antrat, kam er in eine arme Gemeinde, in der Krankheiten verbreitet waren. Ursachen waren die häufigen Überschwemmungen von Gemeindegebiet, Wasser, das da und dort liegen blieb und Krankheitserreger begünstigte. Denn die Gemeinde musste alleine mit den Rhein-Hochwassersituationen fertig werden. Unterstützungen von Kanton und Bund wurden erst später eingeführt. In Zusammenarbeit mit Vorarlberg wurde schliesslich eine Rheinkanalisierung mit Dämmen realisiert (die in den kommenden Jahrzehnten von Renaturierungen gefolgt werden sollen). Dies ist ein Beispiel für eine zentrale Aufgabe des Staates: Der Staat hat die Aufgabe des Schutzes der Bürger.

Der Staat hat vielerlei Schutzaufgaben: Schutz vor Waffengewalt, Schutz vor Umweltgiften – heute will der Staat die Bürger vor einer hochansteckenden Krankheit schützen. Die Frage ist dabei, was passiert, wenn viele sagen: ohne mich! Welche Haltung auch immer man dazu einnimmt, entbindet dies nicht von der Beantwortung der Frage, wie der Staat richtig vorzugehen hat, um die Bevölkerung vor Schaden, zum Beispiel gegen verheerende Seuchen zu schützen. Ebenso ist zu beantworten, wie im Zuge von Seuchenbekämpfung Übergriffe verhindert werden können. Derzeit hat sich die Diskussion in Positionen festgefahren. Sie sollte möglichst unabhängig von der aktuellen Situation neu gegriffen werden.

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Zertifikat = Diskriminierung?

ZertifikatWer ausschliesslich auf seinem (legitimen) individuellen Recht beharrt und dieses einfordert, kann sich unversehens als Schmarotzer entpuppen. Wer nur Mehrheitsmeinungen als legitim ansieht und von jedem Einzelnen Anpassung einfordert, leistet der Unterdrückung von Minderheiten Vorschub. Gesellschaftliche Konflikte zwischen Minderheiten und Mehrheiten brauchen Lösungsmechanismen, die über Repression (wie derzeit z.B. Zertifikatspflicht) und Belohnung (Prämien für «Überzeugungsarbeit») hinausgehen. Wie soll die Gesellschaft mit «Abweichlern» umgehen?

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«Wirksamkeit kleinster Entitäten» (Homöopathie)

Kolisko

«Was die Homöopathie betrifft, zeigen seriöse, breit angelegte Studien, dass ihre Wirkung unter dem des Placebos liegt.»

Peter Strasser bringt in einer E-Mail zum Ausdruck, was gängige Währung ist. Ich ging in meiner Entgegnung nur insofern darauf ein, als ich etwas sehr knapp schrieb: «dass potenzierte Substanzen keine Wirkung haben, ist experimentell und reproduzierbar widerlegt.» Das führte zu Nachfragen nach entsprechenden Quellen. Solche werden in diesem Beitrag zusammengestellt.