Prinzip Verantwortung
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- Erstellt: Mittwoch, 04. Oktober 2017 12:09
Verantwortung kann man in einem doppelten Sinn verstehen. Im engeren Sinn handelt es sich eher um eine Aufgabe, man sie könnte allenfalls auch als operative Verantwortung bezeichnen. Hier wollen wir Verantwortung zunächst verstehen als Orientierung am Unternehmensziel oder dem Leitbild. Wer Verantwortung so versteht, kennt keinen Dienst nach Vorschrift, sondern kümmert sich auch einmal um Dinge, die ausserhalb seines unmittelbaren Aufgabenbereichs schief zu gehen drohen.
Die abgebildete Grafik ist der Publikation Organisation nach Menschenmass entnommen. Wo Verantwortung steht, könnten wir auch Denken hinschreiben. Denn es ist eine gedankliche Auseinandersetzung, die schliesslich zur Identifikation mit den Zielen der Organisation führen. Wer diese Auseinandersetzung scheut, bleibt auf dem Niveau der zugeteilten Aufgaben. Da muss kein schlechter Mitarbeiter oder Mitarbeiterin sein. Nur wird er oder sie kaum für verantwortungsvollere Aufgaben herangezugen.
Den mittleren Bereich könnte man auch als Rechtssphäre bezeichen. Mit den übernommenen Aufganen sind die notwendigen Kompetenzen verbunden - beispielsweis Unterschriftberechtigung. Mit Rolle ist eher der informelle Beziehungsbereich gemeint.
Von den Aufgaben war schon die Rede. Die Gesamtheit der Aufgaben bilden den operativen Bereich der Organisation. Auch wenn der Schritt zur Auseinandersetzung mit Leitbild und Organisationen für manchen zu gross sein mag, braucht er (oder Sie) fast immer einen Überblick, der über das eigene Aufgabenbeschrieb hinausreicht. Eine Organisation kann nur funktionieren, wenn sich die Beteiligten in die Hände arbeiten. Und das ist nur möglich, wenn man das übergeordnete Ziel der eigenen Aufgabe kennt.
Organisationsübergreifende Verantwortung
Diese letzte Feststellung trifft auch für die organsaitionsübergreifende Zusammenarbeit (z.B. mit Lieferanten, Kunden und weiteren Partnern) zu. Oft ist das Wohl der eigenen Unternehmung in einer Art vom Wohl anderer Organisationen abhängig, die man sich bei gutem Funktionieren gar nicht vorstellen kann. Man denke hier beispielsweise an das Funktionieren der Nord-Süd-Eisenbahnverkehrst auf der Schiene. Hier wurde ganz offensichtlich die überbetriebliche, vorausschauende Zusammenarbeit sträflich vernachlässigt mit der Folge eines wochenlangen Betriebsunterbruchs. Man darf vermuten, dass das nicht zuletzt mit der Forcierung eines kapitalistisch-einzelunternehmerischen Unternehmenskultur bei der Deutschen Bahn zu tun hatte.