Teil 2:Wirtschaft und Gesellschaft

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Inhaltsübersicht über Teil 2

Weil Wirtschaft einst ganz in Lebensvorgänge eingebettet war, war sie auch in die sozialen Strukturen und Rechtsformen eingebunden, welche das soziale Leben ordneten. Da gab es Gemeineigentum, Genossenschaften , Zünfte, Lehen – bis die soziale und technische Entwicklung viele dieser einengenden Formen sprengte.
Wirtschaft sollte von sozialen Regulierungen, von Herren und Sozietäten befreit werden. Die revolutionäre Forderung nach Freiheit verlagerte sich von der Freiheit des Individuums zur Freiheit des Unternehmers. Das vormals bescheidene Leben und die Armut der ländlichen Bevölkerung wurden zu konzentriertem Elend in Industriegebieten. Freiheit wurde längst nicht für alle zur Errungenschaft.
Das aus dem Ideal des Marktes entwickelte Marktmodell postuliert: jeder soll nur für den eigenen Nutzen verantwortlich sein, dann sei allen gedient. Eine Instanz, die in übergeordnetem Sinn Verantwortung wahrnehme, brauche es nicht.
Daran glauben heute nur noch wenige. Von Unternehmen wird soziale Verantwortung gefordert (Corporate Social Responsibility). Staatliche Regulierung soll Missbräuche verhindern.
Teil 2 beschäftigt sich mit der Entwicklung von den frühen Wirtschaftsformen zu den heutigen Wirtschaftsideen und -dogmen.

 

Inhaltsverzeichnis

Wie alt ist die Wirtschaft? 58

Statt Staat: Organistionsformen eines Geheimwesens 59
Herrschaftsgebiete 59 Führung und Herr­schaft 62 Zünftische Fesseln im Mittelalter – und heute 67 Genossen­schaften 70 Gemeingüter 76

Technologische und rechtliche Ent-Fesselung 80
Technologische Entfesselung 81 Rechtliche Entfesselung 86 Freiheit für wen? 87
He­phaistos und Pandora 90 Vom Produkt zur Serie 91 Von der Qualität zur Norm 91 Vom Kunden zum Markt 92 Vom Naturlatausch zum virtuellen Geld 92

Markt(modell)kritik 93
Markteffizienz 94 „Rationalität" und Nachhaltigkeit 96 „Gegenbuchung" oder „Schöpfe­rische Zerstörung" 98 Transaktionskosten und Ökologie 99 Homogenität der Güter 100 Transparenz 103 Monologische und dialogische Haltung 104 Markt, Macht und Entwick­lungspolitik 105
Wachstum und Nachhaltigkeit 107 Industrieller Mechanismus 112 Führungsmechanismus 113 Wachstumstreiber 115

Wer führt die Wirtschaft? 118
Unsichtbare Hand des Marktes? 118 ... oder sichtbare Hand des Staates? 119

Verantwortung in der Marktwirtschaft 121
Von der Eigenverantwortung zur Mitverantwortung 121 Eigenverantwort­lichkeit: Die (Neo-) klassische Position 122 Mikroökonomischer Aspekt 122 Makroökonomischer Aspekt 122 Allgemeinverant­wortlichkeit: Corporate Social Re­sponsibility 123 Zusammenfassung: Die Resistenz des Modells in Lehre und Politik 125