Die Flucht der 99-jährigen Pauline Beck-Rosenow

Meine Urgrossmutter Pauline Beck-Rosenow stand in ihrem 99. Lebensjahr, als sie auf die Flucht musste. Sie war die Witwe des Pfarrers der Herrnhuter Brüdergemeine Conrad Beck. Was im folgenden Bericht deutlich zum Ausdruck kommt, ist das ausgeprägte Gemeinschaftsleben der Brüdergemeine mit ihren Einrichtungen wie Schwesternhaus, Witwenhaus usw. Die Mitglieder der Gemeine werden als Schwester (Schw.) oder Bruder (Br.) angesprochen. Den Bericht schrieb die jüngste Tochter Hedi für ihre Geschwister, Verwandten und Bekannten. Während in Deutschland die Wirren des Krieges herrschten, war ein Teil der Familie, die Familie der Enkelin Erika Frey, die mit ihrem Mann, dem Missionar Hans Frey, in Surinam weilte, dort schon seit sieben Jahren interniert. Ein Teil dieser Familie, z.B. die im Bericht verschiedentlich erwähnte, 1926 geborene Ilse Frey, meine Cousine, lebte in Deutschland, denn Missionskinder, dies traf auch meine Mutter, müssen zurück in die Heimat, wenn sie schulpflichtig werden. In die Schule gehen sie in die Internate, die im Bericht auch erwähnt werden.

Der Bericht, am 10. Juli 1945 (d.h. kurz nach meiner Geburt) geschrieben, umfasst sechs mit Schreibmaschine eng beschriebene A4-Seiten (in dieser Transskription 8 Seiten). Ich füge ihn hier als PDF-Datei an, da er in diesem Format, ausgedruckt, besser lesbar sein dürfte als auf der Website am Bildschirm. Die Schreibweisen und Zeichensetzung habe ich durchwegs übernommen. Nur ganz wenige Stellen waren nicht lesbar.

Ein gutes Jahr später feierte Pauline Beck-Rosenow mit etwa 270 Gästen ihren 100. Geburtstag – ein gutes Jahr nach Kriegsende im Osten Deutschlands! Sie starb im Jahr danach.

Hier der Link zur PDF-Datei