il cumün - oder: Aspekte der Siedlungsentwicklung
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- Erstellt: Dienstag, 18. August 2015 17:03
Blühen die Dörfer auf oder sterben sie aus? Diese auf Entwicklungen in Bergregionen gemünzte Frage der im Engadin erscheinenden Zeitschrift „piz" stellt sich auch in städtischen Bereichen. Die Frage ist, welches die Bedingungen für Blühen und Sterben sind. Vier Aspekte, die die Entwicklungen massgeblich beeinflussen, sind auszumachen.
Es sind die Aspekte 1. Kapitaldruck, 2. Bodeneigentum, 3. Öffentlichkeit und Verantwortung, 4. Kultur.
1. Dass Kapital- bzw. Renditedruck ein dominanter Faktor ist, für jedem offensichtlich, der die städtebaulichen Auswüchse im Einzugsbereich der Agglomerationen beobachtet. Randregionen sind viel weniger unter Druck und somit – unter diesem Aspekt – privilegiert.
2. Das Bodenrecht ist zwar in der Bundesverfassung verankert. Zu den interessantesten Siedlungsentwicklungen gehören heute allerdings diejenigen, die dem Autismus privaten Grundeigentums entzogen und Baurecht zur Grundlage haben (z.B. genossenschaftlicher Wohnungsbau in der Stadt Zürich).
3. Die Abwesenheit von Kapitaldruck als Entwicklungstreiber ist vielleicht eine notwendige, aber noch längst keine hinreichende Bedingung für gute Siedlungsentwicklungen. Meist gibt privates (zivilgesellschaftliches) Engagement für die öffentliche Sache der Dorf-, Quartier- oder Siedlungsentwicklung den Ausschlag. Ein hervorragendes Beispiel derartiger Initiative lässt sich in Valendas (Surselva / Safiental) beobachten. In ganz anderer Art tritt sie in der Zusammenarbeit von Wohnbaugenossenschaften und Architekten zur Entwicklung des Hunziker Areals in Zürich in Erscheinung.
4. Jede Entwicklung braucht einen Boden, den ich hier als Kultur bezeichne. Die Entwicklung der hervorragenden Holzbauarchitektur im Bregenzerwald ist nur auf dieser Grundlage zu verstehen.
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