Im Morast der Moral

191111 MorastThomas Fuster schrieb einen Leitartikel in der NZZ und rückte einige Dinge pointiert an den Ort, an den sie – mindestens aus NZZ-Sicht – wohl gehören: Das Management von Unternehmen soll keine anderen Ziele verfolgen, als den Eigentümernutzen zu steigern. Nur dieses Ziel ist messbar. Andere Ziele z.B. im Sinne des Corporate Social Management sind nicht messbar und führen demzufolge in den Morast.

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Verdichten! Verdichten?

Wipkingen Plan plusDas nebenstehende Bild zeigt einen Kartenausschnitt von Zürich, genauer: Wipkingen (In der Mitte unten neben dem Siloturm von Swissmill ist die Überquerung der Bahnlinie über die Limmat auszumachen, am linken Rand oben die Rosengartenstrasse). Die Darstellung ist den Geodaten des Bundesamts für Statistik entnommen. Die ganze Schweiz ist von einem Netz mit einem Raster von 100x100 Meter überzogen. Die Geodaten vermitteln eine Vielfalt an Informationen, bezogen auf jeweils ein Quadrat von 1 Hektar. Hell sind die Flächen mit relativ wenig Wohnungen (meist Einfamilienhäuser, Gewerbebauten oder Schulen), dunkel die Flächen mit vielen Wohnungen. Im hervorgehobenen Quadrat der nebenstehenden Darstellung hat das Bundesamt für Statistik im Jahr 2017 193 Wohnungen gezählt, was einer sehr hohen Dichte entspricht. Quartiere mit Einfamilienhäusern haben oft eine Dichte von 10 bis 20 Wohnungen pro Hektare.

Weil der Siedlungsflächenverbrauch begrenzt ist, soll verdichtet werden. Allerdings (so meine These): Verdichtet wird nicht dort, wo es am lohnenswertesten wäre, sondern dort, wo die Dichte schon erhöht ist. Mehr dazu in diesem Beitrag.

Ganzheitliche Lebensraumgestaltung

Inhalt Ausschnitt«Der Mensch hat ein Bedürfnis, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen. Bauen für Wohnzwecke erfolgt nicht nur, um sich vor dem Wetter zu schützen. Auch das Ich hat – auf der seelischen Ebene – das Bedürfnis nach Innenraum, der gleichzeitig durch Grenzen gegen aussen Schutz verspricht. Das Abgrenzen ist gleichzeitig ein Ausgrenzen. Dieses Bedürfnis hat sich erst im Verlauf der Jahrtausende und Jahrhunderte entwickelt. Im Langhaus, das einer ganzen Sippe Obdach bot, spielte das Ab- und Ausgrenzen keine Rolle. Heute ist es bei uns selbstverständlich, dass jedes Individuum die Möglichkeit hat, hinter sich die Türe zu schliessen. Die Entwicklung des Bauens sagt etwas über die Ich-Entwicklung aus.»

Dies sind einige Zeilen aus dem Beitrag «Der Boden und seine Nutzung» im kürzlich erschienen Sammelband von«Mensch und Architektur». Mehr zu diesem Heft auf der Seite Publikationen.

Digitalisierung

20130510 DSC 6773Wir sind ihre Wegbereiter und Kritiker zugleich

Ist Digitalisierung etwas «da draussen», ein Computer-Wesen? Entspringt sie derjenigen Macht, «die stets das Böse will»? Ist Digitalisierung also etwas, das uns schicksalshaft trifft, an dem wir aber eigentlich keinen Anteil haben, ausser eben, dass wir in vielfacher Weise mit ihr konfrontiert sind?

Einige Beispiele zeigen, dass wir geradezu digital veranlagt sind, dass wir uns hinter digitalen Prozessen verstecken können und Verantwortung loswerden. Eine Spurensuche, die zur Erkenntnis wesentlicher Prozess- und Sozialgestalten führt.

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Die grosse Vertreibung

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So betitelten die Journalisten Sabine Kuster (AZ Media) und Sebastian Broger einen Beitrag in der Thurgauer Zeitung vom 22. Junib 2019. Selten sprechen Tageszeitungs-Artikel eine so offene Sprache. Sie thematisieren das V erschwinden von günstigem Wohnraum. «Weltweit werden Tieflohnarbeiter aus den Städten vertrieben».  Ausführlich wird die SP-Nationalrätin Jacqueline Badran zitiert, die sich als fast einzige Politikerin etwas grundsätzlicher mit dem Thema befasst. Einige Zahlen werden genannt: Noch besitzen die Privaten 40 Prozent alles Immobilien in der Schweiz, Aktiengesellschaften und GmbHs 36 Prozent – und Immobilienfirmen nur 9 Prozent. Aber das ändert sich. 2018 wurden in Basel Immobilien wie folgt gebaut: 30 Prozent durch Immobilienfirmen, 30 Prozent durch AGs und GmbHs und nur 7 Prozent durch Private. – Allerdings sagt die Rechtsform der Eigentümer wenig aus über die Situation. Da stehen  wohl Einfamilienhausbesitzer neben Eigentümern von grossen Wohnblöcken. Eine Tendenz kommt aber trotzdem zum Ausdruck. Ein Leserbrief zu diesem Artikel befasst sich mit den tiefer liegenden Ursachen. (Bild anklicken)  

 

Boden behalten – Stadt gestalten

Cover KDie einen mögen das Ziel haben, den Kapitalismus zu überwinden. Andere haben gesellschaftliche Konzepte vor Augen, mit deren Umsetzung alles viel besser würde. Doch wie kommt man im Sozialen von hier nach dort? Nur indem man im Sozialen selbst konkrete Schritte aufzeigt und tut. Wie genau Schritte gemacht werden und welche Überlegungen dabei leitend sein können, das ist im eben (Mai 2019) erschienenen Buch «Boden behalten – Stadt gestalten» beschrieben.

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«Eine entzückende Philosophie!»

Steiner

LeninDie Philosophin eröffnete ihren Workshop mit der erkenntniskritischen Frage, ob es überhaupt möglich sei, ein getreues Abbild der Realität zu erhalten. Denn zwischen Sinneswahrnehmung und Bewusstsein verlaufen derart viele Prozesse (in den Sinneszellen, Nervenbahnen, Gehirn), dass wir nicht von einer Übereinstimmung unseres Bildes mit der Wirklichkeit ausgehen könnten. Was uns zum Bewusstsein gelange, seien nur Empfindungen. Diese Problemstellung hat unzählige Philosophen beschäftigt, u.a. W.I. Lenin und Rudolf Steiner. (Ein Klick auf eines der Bilder führt zum Haupttext.)